Versteinerungen oder Fossilien sind Körper und Spuren vorzeitlicher Tiere und Pflanzen, die abgestorben im Sediment eingeschlossen wurden. Durch chemischen Stoffaustausch, seltener der organischen Teile, häufiger der mineralischen Hartteile, wie kalkige Knochen oder Schalen durch widerstandsfähigere Mineralien wie z. B. Kalzit, Quarz oder Phosphorit, blieb die Form erhalten und es wurde zum Fossil.
Im Schreibkreidemeer wurde der Versteinerungsprozess durch die schnelle Überlagerung des abgestorbenen Organismus mit Sedimenten durch Sedimentrutschungen unterstützt.
Der weiche, feinkörnige Kreideschlamm oder gelöster Feuerstein drang in die zersetzten Weichkörper-Hohlräume ein und es entstanden durch Aushärtung darin so genannte Steinkerne.
Sind auch die Schalen der Muscheln, Schnecken oder Seeigel aufgelöst und durch härtere Mineralien ersetzt worden, spricht man von einem Ausguss.
Bei den Feuersteinen handelt es sich nicht um Versteinerungen, obwohl man oft an den Feuersteinknollen anhaftende oder eingeschlossene Fossilien vorfindet.
Der Feuerstein oder Flintstein gehört zur Gruppe der Quarze. Er ist auch aus Kleinstlebewesen und Kieselalgen entstanden.
Diese Lebewesen hatten aber Skelette kristalliner Kieselsäure. Nach ihrem Absterben lösten sich diese im Wasser auf und lagerten sich in Knollen schichtenweise in der Kreide als Feuersteinbänder ein. An der Kreideküste kann man an den aufgeschlossenen Kreidewänden sehr schön diese Feuersteinbänder sehen.
Lagen diese auf dem Meeresboden relativ waagerecht, so kann man an der jetzigen Lage auch die Verwerfung durch Aufstülpen und Stauchen ermessen.
Wie bei jeder Kristallisation setzt der Prozess ab einer gewissen Dichte von Si0² Anteilen im Wasser ein. Die Kristallisation verdichtet sich auf bestimmte Stellen, die dann innerhalb von ca. 20.000 Jahren zu den Feuersteinknollen auswachsen.
Ist zu wenig Si0² in gelöster Form im Wasser vorhanden, bricht die Anreicherung ab.
Bzw. haben sich in der Zwischenzeit neue Sedimentschichten von Kreide über die Knollen gelegt, sodass diese nicht mehr für eine Anreicherung erreichbar waren. Somit bildete sich eine neue Schicht.
In der Rügener Kreide beträgt der Flintanteil ca. 15 Prozent.
Die sogenannten Hühnergötter, durchlöcherte Feuersteine, sind reine Zufallsbildungen der Natur. Ihr Name rührt von dem Glauben, daß sie, ins Nest gelegt, Gesundheit und Legefreudigkeit der Hühner verbessern würden.
Kleinere Exemplare werden heute gern mit einem Lederbändchen um den Hals getragen.
In der Rügener Kreide und am Geröllstrand findet man sehr häufig Fossilien von Muscheln, öfters Donnerkeile, das kegelförmig zulaufende Ende der Schale von ausgestorbenen, tintenfischähnlichen Kopffüßlern (Belemniten).
Die größten Stücke sind bis zu 12 Zentimeter lang.
Seltener sind Seeigel, sehr selten Ammoniten. Kleinere Fundstücke in sandigen Abschnitten des Geröllstrandes sind Seeigelstacheln und Gelenkplättchen, versteinerte Ausscheidungen und Kugelschwämme mit dem typischen Loch in der Mitte.
Also auf an den Strand zur spannenden Schatzsuche.
Vom Kreidemuseum werden geführte Exkursionen in den aktiven Kreidebruch mit Fossilien- und Mineraliensuche angeboten.
Seit dem Ende des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt,
die Rügener Heilkreide.
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Verschiedene Karten zum besseren räumlichen Verständnis und zur Orientierung.
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