In einem Steuerregister vom Beginn des 16. Jahrhunderts sind die Einnahmen der Stadt aus einer Sondersteuer zur Sicherung der Privilegien in Dänemark, Norwegen und Schweden auflistet. Durch die Einteilung der Einwohner nach ihrem Vermögen in sieben Gruppen, ergibt sich ein Bild der Sozialstruktur Stralsunds.
Mit 0,5 Prozent der Stralsunder Bevölkerung zählten die Ratsherren, die Mitglieder der Gewandschneiderkorporation waren, zu den wohlhabendsten Einwohnern. 1,2 Prozent stellte die zweite Gruppe, die ebenfalls aus Gewandschneidern und aus Großkaufleuten bestand. In der dritten Gruppe der Bürger, 3,9 Prozent umfassend, waren ebenfalls Mitglieder der Gewandschneider und Großkaufleute gelistet. In der vierten Gruppe, 7 Prozent der Bevölkerung umfassend, finden sich kleinere Kaufleute und vereinzelt auch Handwerksmeister. Viele der Handwerksmeister, besonders die Knochenhauer, Bäcker und Böttcher, finden sich in der 6,7 Prozent der Bevölkerung umfassenden fünften Gruppe. Die sechste Gruppe, 35 Prozent umfassend, vereint die restlichen Handwerksmeister. In der siebten Gruppe, die 45,7 Prozent der Stralsunder Bevölkerung umfasst, befinden sich die Besitzlosen: Träger und Tagelöhner. Nicht besteuert und daher nicht in der Aufstellung erfasst wurden die Unselbständigen (Gesellen, Dienstboten und Arme).