Das ehemalige Schloss Putbus
Fürst Malte zu Putbus, der Gründer der heutigen Stadt Putbus, hat eine lange Ahnenreihe am Ort seines Wirkens. Er bewohnte das ehemalige Schloss im Park der Residenzstadt und sein Leben ist von einem drangvollen Gestaltungswillen geprägt gewesen.
Seit dem 12. Jahrhundert bis 1945 war Putbus im Besitz der Familie von Putbus. Schon 1371, also in einer Zeit wo überwiegend Holzhäuser gebaut wurden, wird das Steinerne Haus als deren Wohnsitz erwähnt.
Die Burganlage aus dem 14. Jahrhundert wurde im 15. Jahrhundert gotisch erweitert, Anfang des 17. Jahrhunderts entstand eine dreiflügelige Schlossanlage. Diese wurde 1725 fast vollständig erneuert, erhalten blieben der gotische Flügel sowie der Renaissancebau.
Zu Lebzeiten von Fürst Wilhelm Malte I. ließ er zwischen 1808 und 1823 Putbus als klassizistische Residenzstadt ausbauen.
Der klassizistische Ortskern von Putbus
Ab 1827 fanden am Schloss umfangreiche bauliche Veränderungen nach Entwürfen des Berliner Architekten J. G. Steinmeyer statt. Nach einem Brand 1865 wurde es im Stil der Gründerzeit ab 1872 abermals umgebaut, die Pläne lieferte der Berliner Architekt J. Pavelt.
Wesentliche Bautätigkeiten in dieser Zeit:
Die Umgestaltung des Schlossparks begann ab 1804.
Das erste bürgerliche Haus wurde 1810 als kleine Brauerei gebaut.
Die Wohnhäuser auf dem Circus wurden zwischen 1815 und 1860 gebaut.
1817/18 ließ Malte das Badehaus Goor errichten.
Von 1819 bis 1821 wurde das Residenztheater errichtet und 1826 nochmals umgebaut.
Das Putbuser Theater
Der Marstall im Schlosspark zu Putbus
Zwischen 1821 und 1824 wurde der Marstall errichtet.
Von 1824 bis 1853 wurde die Orangerie gebaut.
1823 erhielt Putbus die sogenannte städtische Gerechtigkeit für Handel und Gewerbe. Das Stadtrecht wurde Putbus erst am 2. Juli 1960 verliehen.
Die Orangerie im Park zu Putbus
Von 1827 bis 1832 wurde das Schloss im klassizistischen Stil umgebaut.
Das Affenhaus im Park wurde 1830 und das Fasanenhaus 1835 fertiggestellt.
1836 wurde das ehemalige königliche Pädagogium als Bildungseinrichtung eröffnet. Nach der Wende befandet sich in dem Gebäude bis zur Insolvenz das IT-College Putbus.
Von 1838 bis 1846 wurde das Jagdschloss Granitz errichtet.
Siehe weiter unten.
Zwischen 1844 und 1846 erfolgte der Bau der Schlosskirche Putbus.
Die Schlosskirche im Park von Putbus
1889 erhielt Putbus Bahnanschluss aus Bergen, 1895 entstand das erste Teilstück der schmalspurigen Kleinbahn Rasender Roland nach Binz.
1962, die Insel Rügen gehörte seit 1960 zum Bezirk Rostock in der DDR, wurde das Schloss aus politischen Kalkül eingerissen.
Die Kulturstürmer der DDR - wir brauchen nicht mit dem Finger auf Afganistan oder Mali zeigen.
Heute ist nur noch der Umriss des Gebäudes in der Grünfläche erkennbar. Und der Fürst Wilhelm Malte I. von Putbus steht auf seinem Sockel und schaut auf den leeren Platz.
Fürst Malte zu Putbus, der Gründer der heutigen Stadt Putbus
Die Fürstengruft im Schloßpark zu Putbus
Das Jagdschloss Granitz
Kaminzimmer und Saal
Die Wendeltreppe im Mittelturm
Das Jagdschloss Granitz liegt auf der höchsten Erhebung der Granitz, dem Tempelberg auf 107 Meter Höhe. Fürst Malte zu Putbus ließ es ab 1838 nach Plänen des Berliner Architekten Johann Gottfried Steinmeyer im Stil der norditalienischen Renaissancekastelle errichten. Das Schloss ist öffentlich als Museum zugängig und zeigt neben den Schlossräumen besondere Ausstellungen. Es wird auch für Konzerte und Hochzeiten genutzt.
Einen besonderen Höhepunkt bildet der Aufstieg auf dem nachträglich im ehemaligen Hofraum errichteten 38 Meter hohen Mittelturm. Der nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel gestaltete, bis oben offene Turm, verfügt über eine an den Innenwänden angehängte, ziselierte gußeiserne Wendeltreppe.
Wenn man die 154 Stufen nach oben geschafft hat, wird man mit einem fantastischen Ausblick über weite Teile der Insel Rügen belohnt.
Blick vom Jagdschlosss auf Binz
Schloss Ralswiek Innenhof
Schloss Ralswiek außen
Schloss Ralswiek vom Pavillon
Schloss Spyker
Das Schlösschen in Lietzow
Schloss Karnitz
Schloss Ranzow
Verschiedene Karten zum besseren räumlichen Verständnis und zur Orientierung.
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